Ärztliche Betreuung bei Zöliakie-Diagnose
Erste Schritte nach der Diagnose Zöliakie

Ärztliche Betreuung

2. Schritt

Ärztliche Betreuung

Zöliakie Leitlinie

Welche Werte sollte man nun testen lassen?

Um nach einem Eisenmangel zu suchen, sollte der Wert Ferritin bestimmt werden. Das freie Eisen ist leider kein guter Parameter, da er über den Tag sehr stark schwankt. Ein Eisenmangel ist bei Zöliakie sehr häufig, daher soll das unbedingt untersucht werden. Ein niedriger Ferritinwert bedeutet einen Eisenmangel. 

Dieses B-Vitamin wird im oberen Dünndarm normalerweise aus der Nahrung aufgenommen. Daher haben viele Zöliakie-Patienten einen Mangel.

Auch wenn Vitamin B12 erst am Ende des Dünndarms resorbiert wird, führt die gestörte Verdauung bei Zöliakie zu einer schlechteren Aufnahme. Das kann zum Mangel führen.

Da die Bestimmung des Vitamin D-Werts recht teuer ist, wird der Wert oft nicht untersucht. Aber mindestens jeder dritte Zöliakiepatient hat Auffälligkeiten am Knochen – egal wie alt oder jung er bzw. sie ist. Daher ist dieser Wert sehr wichtig und sollte unbedingt untersucht werden.

Zink wird ebenfalls im oberen Dünndarm aufgenommen. Es sollte vor allem dann untersucht werden, wenn eine erhöhte Infektanfälligkeit, Probleme mit Haut oder Haaren oder Wundheilungsstörungen bestehen. Und er ist besonders wichtig, falls ein Kind oder Jugendlicher nicht ausreichend wächst.

Eine Zöliakie kann sich auch auf die Leber auswirken. Typischerweise findet man dann die Werte GOT und / oder GPT erhöht. Deshalb sollten diese beiden Werte am Anfang untersucht werden.

Begleitend zur Zöliakie kommen auch Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse vor. Mit Hilfe des Wertes TSH sieht man, ob die Funktion der Schilddrüse verändert ist. 

Kurz zusammengefasst

Wie Du siehst, kann Dein Hausarzt tatsächlich etwas für Dich tun – 2 Dinge sind am Anfang besonders wichtig: 

  • Lass dir alle Befunde zu Deiner Erkrankung in Kopie aushändigen und bewahre sie gut auf, damit du jederzeit darauf zurückgreifen kannst. Du hast ein Recht darauf!

  • Lass die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe untersuchen, ob ein Mangel vorliegt. Wenn ja, sollte dieser ausgeglichen werden – entweder über Nahrungsergänzungsmittel bzw. Medikamente oder die Ernährung.

  • Beide Punkte sind in der Leitlinie Zöliakie festgehalten, daher sehen die Experten sie als unerlässlich an. Es geht dabei um Deine bestmögliche Versorgung!

Dr. Stephanie Baas

Dr. Stephanie Baas

Ärztin und Zöliakie-Expertin